Lac de Tseuzier - die Reise zum abgelegenen Stausee

Sion–Botyre-Ayent–Barrage de Tseuzier

Der Stausee vom Lac de Tseuzier, ein wunderschöner, jedoch sehr abgelegener Flecken zuhinterst in einem Walliser Seitental. Ausgangspunkt dieser PostAuto Berglinie ist Sion. Von dort führt die Reise durch die herrlichen Rebbergen hinauf nach Botyre. Kurze Zeit später biegt der Linienbus auf die Bergstrasse nach Tseuzier ab. In gut 30 Minuten windet sich anschliessend der Bergbus bis zur Staumauer des Lac de Tseuzier auf 1`777 Metern hinauf.

Sion ist Ausgangspunkt von insgesammt 14 PostAuto Linien
Sion ist Ausgangspunkt von insgesammt 14 PostAuto Linien

12.352, Sion-Botyre

Der stattliche Busbahnhof von Sion bildet den Ausgangspunkt von unzähligen spektakulären Berglinien. So wie jene über den Sanetschpass (12.344), nach Derborence (12.332) oder jene zum Lac de Tseuzier, wovon dieser Reisebericht handelt. Anders als bei den anderen Linien ist jene zum Stausee Tseuzier nicht durchgebunden, dass heist man muss zuerst mit der Linie 12.352  in Richtung Ayent reisen. Sobald das stündlich verkehrende PostAuto mit Ziel Anzère télécabine 

Kurzer Halt bei der Haltestelle Sion Nord
Kurzer Halt bei der Haltestelle Sion Nord

die Anschlüsse von der Bahn abgenommen hat, kann die Reise los gehen. Das Fahrzeug der Post kämpft sich nun durch den dichten Stadtverkehr der Kantonshauptstadt zum Knotenpunkt Sion Nord. Anschliessend nimmt der Linienbus die Steigung hoch zur Ortschaft Grimisuat in Angriff. Die gut ausgebaute Hauptstrasse windet sich das Sionne Tal hinauf und führt dabei durch eine wunderschöne Rebenlandschaft. Die sich oberhalb von Sion befindende Ortschaft Grimisuat hat sich in den letzten Jahren zu einer beliebten Agglomerationsgemeinde 

 

Ein Iris Crossway auf dem Rückweg nach Sion
Ein Iris Crossway auf dem Rückweg nach Sion

mit Supermarkt, Wohnblocks und vielen Einfamilienhäuschen entwickelt. Ohne viel Zeit zu verlieren führt die Reise weiter über das Hochplateau Ayent, welches aus verschiedenen Dörfern und Weilern besteht. Unterwegs ergibt sich auf der rechten Seite ein herrlicher Ausblick über die weiten Rebberge ins Rhonetal hinunter. Kurze Zeit später erreicht das PostAuto die Ortschaft Botyre. Während die Kurse der Linie 352 weiter zum Sommer- und Winterkurort Anzère fahren, müssen die Gäste mit dem Ziel Lac de Tseuzier hier auf das Anschluss PostAuto umsteigen.

Der Bergbus wartet in Botyre auf die Abfahrt
Der Bergbus wartet in Botyre auf die Abfahrt

12.352, Botyre-St-Romain-Anzère, Barrage de Tseuzier

Während der Sommer-Saison, welche von Mitte Juni bis Ende September dauert, nimmt zweimal täglich ein PostAuto die interessante Reise von Botyre hinauf zum Stausee Tseuzier in Angriff. Doch bevor der Bergbus auf die schmale Bergstrasse abbiegt, führt die Reise auf der Hauptstrasse ins benachbarte St-Romain. Unterwegs zweigt auch die Strasse nach Crans Montana ab, welche mit der PostAuto Linie 12.535 ab Sion erschlossen ist. In St-Romain befindet sich das Schulzentrum der Gemeinde Ayent, 

 

Der Volvo LE bei der Abzweigung nach Tseuzier
Der Volvo LE bei der Abzweigung nach Tseuzier

welche sämtliche Ortschaften im Sionne Tal umfasst. Mitten im Dorf befindet sich die Abzweigung nach Barrage de Tseuzier. In der kommenden halben Stunde kämpft sich der Bergbus nun hinauf zur Staumauer des Lac de Tseuzier. Dabei mussen rund 950 Höhenmeter überwunden werden. Die Reise führt nun auf der sehr engen Route de Rawil an der linken Bergflanke ins Tal hinein. Kurze Zeit später ist auf der rechten Seite die kleine Kapelle St-Gothard zu erkennen. Sie ist bei weitem nicht das einzige Christliche Bauwerk an der Route. 

Das PostAuto kämpft sich die schmale Bergstrasse hinauf
Das PostAuto kämpft sich die schmale Bergstrasse hinauf

So tuckert das PostAuto, je nach Gegenverkehr ein bisschen zügiger oder eben nicht, zum Weiler Les Giettes. Ohne viel Zeit zu verlieren geht die Reise weiter durch das nur sehr dünn besiedelte Tal. Die stetig ansteigende Strasse sucht sich ihren Weg durch den dichtbewaldeten Berghang. Wenn sich die Bäume für einen Moment lichten, dann wird der Ausblick hinüber nach Crans Montana frei. Wenig später macht die Strasse eine Spitzkehre, so dass nun auch die Fahrgäste, welche auf der anderen Seite sitzen, die Aussicht geniessen können. 

Ein Iris Crossway, das Bergpostauto schlechthin im Kanton Wallis, auf dem Weg zum Stausee
Ein Iris Crossway, das Bergpostauto schlechthin im Kanton Wallis, auf dem Weg zum Stausee

So kämpft sich der Bergbus immer weiter hoch. Die Strasse wurde übrigens, wie so manche andere Bergstrasse im Wallis auch, für den Kraftwerksbau errichtet. Um 1970 kam die Idee auf, die Strasse zu einer Autobahn auszubauen.  Ein 4 Kilometer langer Scheiteltunnel unter dem Rawilpass hindurch sollte das Wallis mit dem Simmental verbinden. Realisiert wurde dieses Projekt aufgrund des schwierigen Gesteins jedoch nie. Und so bleibt diese Gegend so naturbelassen und wunderschön. In der Tiefe, weit unten im Talboden fliesst derweil die La Liène, 

Im Tunnelabschnitt bleibt wirklich nicht viel Platz
Im Tunnelabschnitt bleibt wirklich nicht viel Platz

welche vom Lac de Tseuzier Richtung Sion fliesst. Nach der Haltestelle les Rousses, wo im Winter ein Sessellift in das Skigebiet Anzère führt, folgt ein spektakulärer Abschnitt. Die Reise führt durch mehrere finstere, in den Felsen gehauene Tunnels. Ein Kreuzen ist hier ein Ding der Unmöglichkeit. Denn es bleiben nur wenige Zentimeter Platz zwischen den Rückspiegeln des PostAutos und der Tunnelwand. Nach dem dieses Hindernis hoffentlich mit Bravour gemeistert wurde, ist es nicht mehr weit bis zum wunderschönen Lac de Tseuzier.

Ziel erreicht, der Stausee von Tseuzier ist erreicht
Ziel erreicht, der Stausee von Tseuzier ist erreicht

Nach rund 30 Minuten Fahrzeit erreicht der Bergbus die Staumauer von Rawil, welche auf 1`777 Meter über Meer liegt. Der Damm von Tseuzier oder manchmal auch Rawil genannt, wurde 1970 in Betrieb genommen und hat eine Höhe von 156 Metern. Schliesslich endet diese herrliche Fahrt bei der Haltestelle Tseuzier Barrage, welche sich mitten auf der Staumauer befindet. Für den Chauffeur und sein Fahrzeug sieht der Fahrplan hier oben eine Verschnaufpause von einer knappe Stunde vor, genügend Zeit also um ein bisschen in diese herrliche Bergwelt einzutauchen.  

 

Die PostAutos warten auf der Staumauer auf die Rückreise
Die PostAutos warten auf der Staumauer auf die Rückreise

Diese imposante Staumauer mit dem malerischen Lac de Tseuzier bildet den Ausgangspunkt für viele Wanderungen. So kann man zum Beispiel in rund einer guten Stunde einmal um den See spazieren. Wer lieber noch etwas länger unterwegs ist, kann über den Rawilpass bis ins Berner Oberland wandern. Oder aber man geniesst einfach die gute Bergluft sowie die herrliche Aussicht auf der Sonnenterrasse des Gasthauses. Schliesslich bringt einem dann am Abend das PostAuto wieder nach Sion hinunter.


Last Update: 14.11.2024
Zuletzt gereist: 08.07.2019